Glossolepis maculosus

Im Frühjahr 2015, als ich zum ersten Mal etwas über diese Art schrieb, war ich gespannt auf die bevorstehende IRG-JHV 2015 in Bad Honnef. Nicht nur, weil es sicher wieder ein schönes Treffen mit den anderen IRG´lern werden würde, sondern auch, weil ich dort nach langer Suche endlich wieder Glossolepis maculosus in meinen Bestand bekommen sollte. Die Tiere, die ich früher einmal erhalten hatte, hatte ich leider nicht stabil bekommen. Damals stand also ein neuer Versuch zur Haltung und Nachzucht an.

Ich erhielt dort dann tatsächlich Tiere aus dem Stamm, die Michael Wagner aus dem Markham River mitgebracht hat.

Glossolepis maculosus – Foto: Rüdiger Bäcker

Glossolepis maculosus ist nur von einigen Fundorten in den Einzugsgebieten des Markham und Ramu bekannt. Die Tiere, die zur Typenbeschreibung dienten, stammen aus dem Omsis River, einem Zufluß zum Markham, etwa 24 km westlich von Lae. Erstmals gesammelt wurde diese Art 1979 von Barry Crockfort.

Da mir sehr daran lag, den Tieren möglichst naturnahe Bedingungen zu verschaffen, hatte ich mich intensiv mit dem Ursprungsfundort beschäftigt. GERALD R. ALLEN berichtet in der Veröffentlichung zur Artbeschreibung („Allen G.R. (1981). A new species of Glossolepis (Pisces: Melanotaeniidae) from fresh waters of Papua New Guinea. Records of the Western Australian Museum 9(3): 301-306. „) recht ausführlich auch über den Lebensraum. Demnach wurden die Tiere in einem kleinen, klaren und langsam fließenden Bach gefunden. Dieser hatte eine Breite von 0,5 bis 3,0 m und war nur zwischen 10 und 70 cm tief. Begrenzt wurde der Bach durch hohes Gras und Regenwald mit einigen lichten Stellen. Die Tiere für die Artbeschreibung wurden aus einem schmalen, ca. 1,5 m breiten Abschnitt entnommen, der von dichter Vegetation überwachsen war. Der pH-Wert betrug ca. 7,8 und die Temperatur lag bei ca. 25°. Leider gibt es keine Angaben zur Härte und Leitfähigkeit des Gewässers.

Im Buch „Fazinierende Regenbogenfische“ beschreibt GERALD R. ALLEN die Verbreitung und den Lebensraum nahezu identisch, man findet dort aber ergänzend Hinweise auf dichte Wasserpflanzenbestände, wobei der Lebensraum als „sumpfige Lagunen mit klaren, gemächlich fließenden Bächen auf 150 – 800 m Höhe“ beschrieben wird, was durch eine entsprechende Abbildung unterstrichen wird. Interessant auch der Hinweis, dass sich Glossolepis maculosus das Sumpfhabitat mit Glossolepis multisquamatus, die Bäche stellenweise mit Melanotaenia affinis, Chilaterina campsi und Chilaterina crassispinosa teilt. In der Typenbeschreibung findet sich bezüglich des Bachhabitats noch der Hinweis, dass die Mitbewohner im Gegensatz zu Glossolepis maculosus  eher die tieferen Stellen im Gewässer bewohnen. Bei mir wäre also auch eine Vergesellschaftung mit Melanotaenia affinis und Chilaterina campsi möglich, die damals beide ebenfalls in meinem Bestand vorhanden waren. Das kommt seinerzeit abernoch nicht in Frage und ich habe das auch später nicht gemacht. Die Eingewöhnung und Vorbereitung zur Nachzucht erfolgte dann in einem Artbecken mit 160 L (100x40x40 cm). Dieses Becken war mit einem HMF ausgestattet, der für eine eher moderate Strömung sorgte. Die Wasserwerte hatte ich bezüglich pH-Wert und Temperatur entsprechend eingestellt, wobei die Tiere dann recht schnell umgewöhnt wurden und inzwischen in dem bei mir vorhandenen eher weichen (Regen-)Wasser leben.

Zur weiteren Haltung und Nachzucht berichte ich noch separat.

Mehr zu dieser Art gibt es hier.